Liebe Mitglieder der Vereinigung für Kinderorthopädie,
als Folge der langjährigen und zunehmenden Ökonomisierung der Medizin in Deutschland bekam vor allem die gesamte Kinder- und Jugendlichenmedizin deren Auswirkungen zu spüren. Der höhere personelle, fachliche und allgemeine Aufwand in der Kindermedizin verschärft die chronifizierte Unterdeckung der Budgets mit der Folge von Schließungen oder Verkleinerungen von Kinderkliniken. Hinzu kommt die sich bereits vor der Corona-Pandemie andeutende und mit der Pandemie massiv verstärkende Personalknappheit. Das derzeit erlebte Resultat ist ein überall spürbarer Versorgungsengpass, der die Versorgungsqualität akut bedroht und zu langen Wartezeiten für elektive Behandlungsmaßnahmen führt. Die Kinder- und Jugendorthopädie ist von diesen Entwicklungen direkt und im gleichen Ausmaß betroffen.
Die vom Bundesgesundheitsministerium als Sofortmaßnahme für 2023 in Aussicht gestellte finanzielle Unterstützung der Kinderkliniken kann man nur als Tropfen auf den heißen Stein verstehen, da dadurch die ursächlichen Mängel auf den verschiedenen Ebenen nicht beseitigt werden können. Hierzu bedarf es wesentlich weitergehender nachhaltig wirksamer Maßnahmen, die derzeit noch nicht sichtbar sind. Um auf diese Missstände und den dringenden umfassenden Handlungsbedarf hinzuweisen wurde die Petition „Versorgung kranker Kinder sichern – politische Versprechen halten – Kinderheilkunde stärken“ initiiert, die von einem breiten Bündnis pädiatrischer Verbände unterstützt wird. Auch die VKO leistet ihren Beitrag, um dieser Initiative zum Erfolg zu verhelfen und fordert alle ihre Mitglieder auf, an der Petition teilzunehmen.
Der Vorstand der VKO